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Blinkende Laptoptaschen und leuchtende Mützen

MINT-Nachwuchsförderung am Standort Hannover und was Unternehmen dazu beitragen können

Blinkende Laptoptaschen und leuchtende Mützen

MINT-Nachwuchsförderung am Standort Hannover und was Unternehmen dazu beitragen können

Text: Claudia Schuh ; Bilder: Adobe Stock

Die Laptoptasche gibt ein Blinksignal, wenn darin das Handy klingelt. Die Mütze beginnt zu leuchten, sobald es dämmert. Und ein mehrfarbiges Lauflicht ziert das neue, modische Ausgeh-Shirt. "Smart fashion" ist ein AG-Angebot aus dem vielfältigen Programm mit zahlreichen Workshop-Angeboten im Zukunftslabor MINT der Hochschule Hannover. Dr. Doris Schmidt und ihre Kolleginnen und Kollegen arbeiten unter diesem Dach seit 2016 daran, mehr junge Menschen für einen Beruf im MINT-Bereich zu begeistern.

Mit Pfefferminz hat das aber nichts zu tun. MINT ist die Abkürzung für "Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik". Darunter finden sich an der Hochschule Hannover so unterschiedliche Studiengänge wie Mechatronik, Umwelttechnik, Lebensmittelverpackungstechnologie oder Mediendesigninformatik.

Ohne Fachkräfte keine Innovation

Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) betont immer wieder die zentrale Bedeutung der MINT-Fachkräfte für die Innovationsstärke des Standorts Deutschland. Der Engpass an naturwissenschaftlich-technisch qualifizierten Arbeitskräften ist ein strukturelles Problem, das als Wachstums- und Innovationsbremse hohe Wertschöpfungsverluste für die deutsche Volkswirtschaft verursacht. Die MINT-Arbeitskräftelücke hat laut Frühjahrsreport des IW mit deutlich über 300.000 einen neuen Rekordwert erreicht.

Diese Lücke kann nur zum Teil mit zugewanderten Fachkräften gefüllt werden. Die Wirtschaft braucht deshalb mehr qualifizierten inländischen Nachwuchs. Darum bemühen sich neben der Hochschule Hannover zahlreiche andere Einrichtungen, unter anderem auch der Nationale Pakt für Frauen in MINT-Berufen "Komm mach MINT".

Das bisher ungehobene Potenzial an Mädchen und Frauen, die sich für eine Ausbildung oder ein Studium im MINT-Bereich entscheiden, könnte zumindest einen Teil der fehlenden Fachkräfte beisteuern. Deshalb gibt es auch im Zukunftslabor MINT zahlreiche Angebote, die sich speziell an diese Zielgruppe richten. "Besonders ab der Pubertät ist es nach unserer Erfahrung sinnvoll, zusätzlich besondere Angebote für Mädchen zu machen", so Dr. Doris Schmidt. "Bis zum Grundschulalter funktioniert das noch problemlos gemeinsam." Die Angebote richten sich deshalb an komplette Schulklassen.

MINT-Förderung ganz praxisnah

Auch unternehmerische Initiative ist gefragt, wenn es darum geht, junge Menschen für eine Ausbildung oder ein Studium im MINT-Bereich zu begeistern. Der Berufsorientierungstag CheckMINT, der sich an Sekundarschüler richtet, wird gemeinsam von der Hochschule und der Stiftung NiedersachsenMetall veranstaltet. Er bietet eine gute Gelegenheit für Unternehmen, sich zu präsentieren und jungen Menschen Einblicke in die MINT-Arbeitswelt zu geben. Der nächste CheckMINT-Termin mit Messe und Vorträgen ist bereits im Februar 2019.

Jedes Wintersemester veranstaltet die Hochschule zudem ein Orientierungssemester für Studienanfänger in MINT-Studiengängen. Neben der Vermittlung von Grundlagenwissen stehen hier Exkursionen und Unternehmensbesichtigungen in der Region Hannover auf der Tagesordnung. Es gibt also reichlich Gelegenheit für Unternehmen jeder Größenordnung, sich hier einzubringen, um den MINT-Nachwuchs für den Standort Hannover zu sichern.

Übrigens: Auch die Region Hannover hat zusammen mit der Leibniz Universität verschiedene Programme zur Nachwuchsförderung initiiert, über die Alexander Skubowius im Interview berichtet.

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