ETFs für Einsteiger

ETFs für Einsteiger

Wie ETFs funktionieren und was du vor

Start eines ETF-Sparplans wissen musst

Was ist ein ETF

Früh investieren und langfristig profitieren mit ETFs


Es führt kein Weg an ihnen vorbei, doch warum ist das eigentlich so? Klar, ETFs gelten als einfach, kostengünstig und, wenn du früh startest, kann sogar richtig was bei ihnen rumspringen. Klingt erstmal gut. Doch was musst du dabei beachten? Und sind ETFs wirklich für alle Finanzziele geeignet? Finde heraus, wie ETFs funktionieren, welche unterschiedlichen ETF-Typen es gibt, wie man einen ETF-Sparplan anlegt und ob sich das Investieren in ETFs für dich und deine Sparziele lohnt.

Was sind ETFs überhaupt?

 

Ein ETF (Exchange Traded Fund) ist ein börsengehandelter Fonds. Im Allgemeinen versteht man darunter aber vor allem passiv gemanagte Indexfons. Das bedeutet, dass der Fond nicht aktiv von einer Person zusammengestellt wird, sondern einen bestimmten Börsenindex nachbildet.

Wie funktionieren ETFs: der Obstkorbvergleich

In einfachen Worten: Ein ETF ist wie ein fertig zusammengestellter Obstkorb. Statt jeden Apfel (Aktie) einzeln zu kaufen, bekommst du direkt einen bunten Mix aus verschiedenen Obstsorten.


Beispiel: Es gibt einen ETF, der alle 40 Unternehmen aus dem DAX abbildet. Im DAX sind die meist gehandelten und größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands vertreten – also besonders „große und saftige Früchte“ im deutschen Markt. Anders als bei Einzelaktien, wo du gezielt auf ein Unternehmen setzt, investierst du mit diesem ETF also in viele Unternehmen auf einmal.

Obstkorb mit verschiedenen Früchten

Mit ETFs Risiko streuen: Diversifikation

Noch vielfältiger wird dein ETF-Obstkorb (Portfolio), wenn er nicht nur deutsche, sondern auch internationale Unternehmen aus verschiedenen Branchen enthält – wie etwa bei einem MSCI World, der über 1.500 Firmen aus 23 Industrieländern abbildet. Dadurch hast du unterschiedliche „Sorten“ an ETFs in deinem Obstkorb, was das Risiko verteilt. In der Finanzsprache nennt man das Diversifikation, also die Verteilung von Risiko.

Zwei Frauen sitzen in einem Wohnzimmer auf dem Boden und schauen in die Luft

Ziel eines ETFs: Passiv investieren für langfristige Rendite

Ziel eines ETFs ist, die Wertentwicklung verschiedener Märkte oder Indizes (Dax oder S&P 500) möglichst genau nachzubilden und dir so eine langfristige Rendite (also die durchschnittliche jährliche Wertsteigerung deiner Anlage) zu ermöglichen. Das macht der ETF, indem er den Markt passiv nachbildet. Das heißt: Er folgt den Regeln eines Index und Anpassungen erfolgen durch die jeweilige Fondsgesellschaft, ohne dass du etwas tun musst.

Schaubild mit Schriftzug "Und so funktionieren ETFs"

Abbildung: „Funktionsweise eines ETFs“, Schaubild aus dem Finanzwebinar InFinance [Geldanlage – Aktien, Fonds & ETFs] der Sparkasse Hannover, 2025.

Lohnen sich ETfs?

Reality-Check: Lohnen sich ETFs auch für junge Leute?


ETFs sind beliebt – insbesondere bei jungen Leuten. Das heißt nicht, dass sie sich für alle eignen. Kennst du diesen Spruch von deinen Eltern: „Und wenn deine Freunde von einer Klippe springen, springst du dann hinterher? “Die clevere Antwort wäre: „Wenn es mich dahin bringt, wo ich sein will, dann – JA!“
Für junge Leute haben ETFs ein großes Potenzial. Doch ob sich ein ETF auch für deine Anlagenziele eignet, kommt ganz darauf an, was du mit dem Geld vorhast.

Investieren mit ETFs: Zeit ist Geld

Bild mit Schriftzug "ETFs sind wie gute Weine: Je länger sie reifen, desto besser"

Oft wird gefragt: Eignen sich ETFs als Altersvorsorge? Und wann sollte ich dann mit ihnen starten? Die kurze Antwort: Je früher, desto besser. ETFs können sich deshalb gerade für junge Leute lohnen. Denn der beste Freund eines ETFs ist: Zeit.
Dadurch eignen sich ETFs ideal für den langfristigen Vermögensaufbau – zum Beispiel für die Altersvorsorge oder eine finanzielle Unabhängigkeit in 15-20 Jahren. Das liegt unter anderem am Zinseszinseffekt. Je früher du anfängst, desto stärker wächst dein Geld. Aber: Für kurz oder mittelfristige Ziele wie eine Weltreise oder einen Jobwechsel mit Gehaltspause sind ETFs nicht geeignet. Die Kurse können schwanken und wenn du dann dringend Geld brauchst, musst du eventuell mit Verlust verkaufen. In solchen Fällen sind Tagesgeldkonten oder Sparkonten die bessere Wahl.

ETFs lohnen sich, wenn du:

  • langfristige Ziele verfolgst (z. B. Rente, Eigenheim)
  • regelmäßig auch schon mit kleinen Beträgen (ab 25 Euro/Monat) sparen kannst
  • eine breite Streuung willst und nicht alles auf eine Aktie setzt
  • möglichst wenig Aufwand in die Geldanlage stecken möchtest
  • bereit bist, dein Geld mehrere Jahre liegen zu lassen (mindestens 5–7 Jahre)

ETFs lohnen sich weniger, wenn du:

  • kurzfristige Wünsche erfüllen willst (z. B. Auto,Reisen, Hochzeit)
  • keine Geduld für längere Sparphasen hast
  • bei Kursschwankungen schnell nervös wirst
  • kein finanzielles Polster hast und erstmal einen Notgroschen brauchst (z. B. auf einem Tagesgeldkonto)
  • sehr schnelle, hohe Gewinne erwartest

Du fragst dich, ob sich ETFs auch für dich lohnen? Lass uns das gerne gemeinsamen in einem persönlichen Gespräch herausfinden.

Arten von ETFs

Welche Arten von ETFs gibt es?


Am Anfang haben wir die ETFs wie einen Obstkorb beschrieben. Statt nur einen Apfel (Aktie) zu kaufen, bekommst du mit einem ETF gleich einen ganzen Korb voller verschiedener Früchte. Doch: Nicht jeder Korb ist gleich gepackt. Es gibt verschiedene Arten von ETFs – je nachdem, wie du in ETFs investieren möchtest und was dir “schmeckt”.

Ausschüttende VS. Thesaurierende ETFs

Man kann ETFs in der Art und Weise, wie dir deine Gewinne ausgezahlt werden, unterteilen. Bei ausschüttenden ETFs erhältst du Erträge – dir werden also regelmäßig deine Gewinnanteile (z. B. Dividenden bei Aktien-ETFs oder Zinsen bei Anleihen-ETFs) auf dein Konto ausgezahlt. Das kannst du dann ausgeben oder wieder investieren. Bei thesaurierenden ETFs werden deine Erträge einbehalten und automatisch wieder für dich angelegt. Das befeuert den Zinseszinseffekt: Dein Geld arbeitet für dich weiter und vermehrt sich, ohne dein Zutun.

Einkaufskorb mit Lebensmitteln hängt am Arm einer Frau

Exkurs: Abgeltungssteuer für ETFs – Was ist die Vorabpauschale von thesaurierenden ETFS?

Seit 2009 gelten für Erträge von ETFs – egal ob ausschüttend oder thesaurierend – Abgeltungssteuern. Allerdings nur, soweit deine Erträge nicht durch deinen Freistellungsauftrag abgedeckt sind. Pro Jahr haben Ledige einen Sparer-Pauschbetrag von bis zu 1.000 Euro, Eheleute sogar bis zu 2.000 Euro. Vor 2018 konnten thesaurierende ETFs die Steuer auf Erträge "aufschieben". Seit 2018 wurde die Vorabpauschale eingeführt, um auch diese Erträge jährlich zu besteuern. Das ist eine kleine, fiktive Steuer auf noch nichtausgezahlte Erträge. Sie wird nur berechnet, wenn der ETF im betreffenden Jahr Gewinne gemacht hat und dein Sparer-Pauschbetrag bereits aufgebraucht ist. Dein Finanzinstitut führt sie automatisch ab, und beim späteren Verkauf der ETFs wird sie mit der endgültigen Steuerabrechnung verrechnet.

Ein junger Mann und eine junge Frau sitzen auf einem Sofa und unterhalten sich über etwas, was sie im Laptop sehen

Ganz mein Typ: ETF-Typen auf einen Blick

ETFs können auch in die Kategorien unterteilt werden, in welche sie investieren. Davon gibt es viele, hier sind einige Beispiele:

  • Aktien-ETFs: Diese bilden bekannte Aktienindizes nach, z.B. den MSCI World, den DAX oder den S&P 500. Sie bringen vor allen Dingen langfristig Gewinne.
  • Anleihen-ETFs: Diese investieren in Staats- oder Unternehmensanleihen. Sie gelten als etwas sicherer, bringen aber oft geringere Renditen.
  • Themen-ETFs: Was catched dich mehr? Nachhaltigkeit, E-Mobilität oder KI? ETFs mit festgelegtem Themenschwerpunkt investieren in bestimmte Bereiche. Das ist cool, wenn du zum Beispiel an den Erfolg von Zukunftsthemen glaubst – aber auch riskanter.
Wahl des ETFs

Wie wähle ich den richtigen ETF für mich aus? 

Die Popularität eines ETFs wird oft als erster Anhaltspunkt seiner Eignung gesehen. Beliebte und bekannte ETFs haben oft auch ein hohes Anlagenvolumen, weil viele in sie investiert haben. Daraus lassen sich Rückschlüsse auf ihre Sicherheit und Stabilität ziehen – eine Garantie dafür ist sie jedoch nicht. Außerdem sagt Beliebtheit nichts darüber aus, ob ein ETF auch zu den eigenen Zielen oder der persönlichen Risikoeignung passt. Bevor du investierst, lohnt es sich, weitere Kriterien wie Gebühren, Indexzusammensetzung und deine individuellen Anlageziele zu prüfen. Aber woran erkennst du, dass ein ETF zu dir passt?

Woran erkenne ich einen guten ETF?


Wie du inzwischen weißt, gibt es viele verschiedene ETFs, weil sie unterschiedliche Indizes nachbilden. Aber es gibt auch weitere Kriterien. Denn selbst wenn ETFs denselben Index nachbilden, gibt es mehrere Anbieter. Heißt: Obwohl sie das gleiche Ziel (wie der Index zu performen) verfolgen, sind sie nicht automatisch gleich geeignet für dich. Es gibt Unterschiede in den Kosten, Größe des Fonds oder wie genau der Index nachgebildet wird.

Ein guter ETF hat niedrige Gebühren, damit nicht unnötig viel von deinem Gewinn aufgefressen wird. Und er ist groß genug, um stabil zu sein, schon lange im Game und ähnelt stark seinem Vergleichsmaßstab (Index) ohne große Ausreißer.

Dunkelhaarige Frau sitzt an einem Schreibtisch und tippt auf einem Laptop. Neben ihr sitzt ein beiger Hund auf einem Stuhl und schaut ebenfalls zum Laptop.

Diese Fragen solltest du dir vor der Wahl eines ETFS stellen:

 

  1. Welchen Index bildet der ETF ab bzw. wie breit ist er gestreut? (z.B. MSCI World mit Unternehmen weltweit vs. DAX nur mit Unternehmen aus Deutschland)
  2. Wie hoch sind die laufenden Kosten? Achte dabei auf die Total Expense Ratio (TER): Für viele ETFs auf große Indizes liegt diese meist unter 0,5 % – je niedriger, desto besser.
  3. Wie viel Risiko kann oder will ich tragen? Schau dir an, wie breit dein ETF gestreut ist und wie Rendite & Risiko im Verhältnis stehen.

Überleg dir am besten, was dir persönlich wichtig ist – denn genau das kann den Unterschied machen. Damit du nicht den Überblick verlierst, haben wir dir eine praktische Checkliste mit 7 Kriterien, an denen du einen zu dir passenden ETF erkennst, zusammengestellt. Damit kannst du ETFs auf Herz und Nieren prüfen – und der Einrichtung eines ETF-Sparplans steht nichts mehr im Weg.

ETF-Sparplan

Was ist ein ETF-Sparplan?


Ein ETF-Sparplan bedeutet, dass du regelmäßig – z. B. jeden Monat – einen festen Betrag in einen oder mehrere ETFs investierst. Das passiert automatisch, du musst dich um nichts kümmern, wie bei einem Dauerauftrag auf dein Tagesgeldkonto. Übrigens bringt das auch einen weiteren Vorteil: den sogenannten Durchschnittskosten-Effekt (Cost-Average-Effekt). Da du immer denselben Sparbetrag investiert z. B. 100 Euro, kaufst du bei niedrigen Kursen automatisch mehr Anteile und bei hohen Kursen entsprechend weniger. So ergibt sich über die Zeit ein günstigerer durchschnittlicher Kaufpreis pro Anteil, wodurch Schwankungen an den Märkten ausgeglichen werden. Dabei sinkt auch das Risiko, dein Geld zu einem ungünstigen Zeitpunkt zu investieren.

Bild mit Icons "Zahl eins und Laptop mit einem Haken", "Zahl zwei mit drei Punkten und eine Hand tippt auf einen der Punkte", "Zahl drei und zwei Zahnräder"

Wie eröffne ich ein ETF-Depot bei der Sparkasse Hannover? 

Du kannst dein Depot einfach und in wenigen Schritten eröffnen – und direkt mit einem ETF-Sparplan loslegen. Zum Beispiel mit dem DekaBank Depot: 

1. DekaBank Depot bei der Sparkasse Hannover eröffnen

  • Online eröffnen
  • persönlichen Daten angeben und Selbstauskunft ausfüllen
  • Angaben zu Kenntnissen & Erfahrungen machen
  • Verrechnungskonto auswählen
  • Legitimation z. B. per Videolegitimation oder persönlich vor Ort

2. ETF der DekaBank auswählen

  • ETF nach Kriterien auswählen, die dir wichtig sind – z. B. Kosten, Thema, Aktien- oder Anleihen-ETF etc.

3. Sparplan einrichten

  • Betrag festlegen (ab 25 € möglich)
  • Ausführungstag wählen – fertig!

Mit dem ausgezeichneten Robo-Advisor bevestor der Sparkasse Hannover kannst du dein Geld direkt in ETFs investieren. Oder du lässt dich direkt und persönlich durch deine Beraterin oder Berater der Sparkasse Hannover unterstützen.

Fazit: Was finden wir wichtig beim Investieren in ETFs?

Dunkelhaarige Frau lächelt in die Kamera

Unsere Beraterin der Sparkasse Hannover 
Vanessa Günther rät: Hauptsache anfangen! 

Es lohnt sich sofort – gerade wenn man jung ist – mit kleinen Beträgen ins Anlegen einzusteigen. Besser klein anfangen als gar nicht! Wichtig: Verteile dein Geld auf verschiedene Anlagen. Und wenn du unsicher bist, wie viel du überhaupt investieren kannst, hilft dir die 50-30-20-Regel: 50 Prozent deines Einkommens nutzt du für Fixkosten, 30 Prozent für Wünsche und Freizeit – und 20 Prozent legst du fürs Sparen und deine Zukunft zurück.

Wenn’s darauf ankommt: Wir sind deine sichere Nummer

Du bist jetzt schon eine ganze Ecke schlauer – und vielleicht auch sicherer mit dem, was du brauchst. Doch falls du richtig sicher gehen willst: Lass dich von uns beraten. Wir unterstützen dich gerne.

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