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Ratgeber
„Elternzeit“

Was werdende Eltern über Elternzeit und Elterngeld wissen sollten

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„Elternzeit“

Was werdende Eltern über Elternzeit und Elterngeld wissen sollten

Als werdende Eltern allen Herausforderungen gewachsen sein

Wenn ein Kind unterwegs ist, steht man als Eltern oftmals vor der Herausforderung sein Leben neu zu ordnen. Mit der Geburt eines Kindes verschiebt sich der Lebensmittelpunkt und es zählen vor allem die Bedürfnisse des Neugeborenen. Als werdende Eltern macht man sich aber natürlich schon vor der Geburt viele Gedanken – besonders um die finanzielle Situation. Ob und wie sich die Elternzeit vorbereiten lässt, welche Möglichkeiten die Elternzeit Paaren bietet und was Mutterschutz, Elternzeit und Elterngeld finanziell bedeuten, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Junge Leute: Baby liegt im Arm einer Frau | Sparkasse Hannover
Junge Leute: Baby liegt im Arm einer Frau | Sparkasse Hannover

Mutterschutz – Wer wird wie geschützt?

Das Wort sagt es im Grunde bereits: Geschützt werden soll die Mutter – sowie das ungeborene Kind. Damit dies passieren kann, gibt es sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt ein Beschäftigungsverbot, die sog. Mutterschutzfrist. Bei Mehrlingen, Frühchen oder Kindern mit Behinderung kann sich diese sogar auf 12 Wochen nach der Geburt erstrecken. Zudem besteht während des Mutterschutzes ein Kündigungsschutz. Zusätzlich zum Mutterschutz gibt es das Mutterschaftsgeld. Hierbei handelt es sich um eine Lohnersatzleistung während der Mutterschutzfrist – diese wird auf das Elterngeld angerechnet. Insgesamt kommen Sie so auf 100% Ihres Gehalts.

Elternzeit – wie läuft sie genau ab?

Das Grundgesetz verpflichtet den Staat, Familien und ihre Kinder zu schützen. Deshalb gibt es in Deutschland zahlreiche staatliche Leistungen und Maßnahmen für werdende Eltern. Neben dem Mutterschutz gibt es deshalb die Elternzeit. Sie ist dafür gedacht, dass Sie sich in den ersten drei Lebensjahren um die Betreuung Ihres Nachwuchs kümmern können. Bis zum 3. Geburtstag Ihres Kindes können Sie als Eltern entweder für den gesamten Zeitraum oder zeitweise Elternzeit nehmen. Das Wichtigste zur Elternzeit haben wir Ihnen kurz und knapp zusammengefasst:

Vater hält lachendes Baby hoch | Sparkasse Hannover
Vater hält lachendes Baby hoch | Sparkasse Hannover
"Elternzeit in aller Kürze:" - Textbox | Sparkasse Hannover
  • Beide Elternteile können sich bis zum 3. Lebensjahr des Kindes freistellen lassen – sogar gleichzeitig
  • Die Elternzeit muss 7 Wochen vor Beginn beim Arbeitgeber beantragt werden – dann beginnt auch der Kündigungsschutz
  • Bis zu 32 Wochenstunden Berufstätigkeit während der Elternzeit sind möglich
  • Sie erhalten eine beitragsfreie Krankenversicherung, sofern keiner Berufstätigkeit nachgegangen wird
  • Seit 2015 gilt: Auch nach dem 3. Lebensjahr und bis zum 8. Lebensjahr können Sie bis zu 24 Monate Elternzeit beantragen
  • Voraussetzung: Die Monate wurden vor Ablauf des 3. Lebensjahres nicht genommen
  • Die „verspätete Elternzeit“ muss 13 Wochen vor Beginn beim Arbeitgeber beantragt werden
Ein Mann und eine Frau schlagen lächelnd mit der Hand ein | Sparkasse Hannover

Lässt sich die Elternzeit finanziell vorbereiten oder anpassen?

Ist der Nachwuchs erstmal da, möchte man die Zeit natürlich nutzen, um sich kennenzulernen und in der neuen Rolle einzufinden. Wer möchte sich da schon Gedanken zu Geld und Finanzen machen? Vieles können Sie über das Elterngeld regeln – hier gibt es verschiedene Möglichkeiten aus dem Vollen zu schöpfen.
Doch bevor wir zum Elterngeld kommen: Prüfen Sie Ihre monatlichen Ausgaben. Handyverträge, Abonnements und Versicherungen – schauen Sie, wo sie Geld einsparen können und legen Sie das Geld für Notfälle zur Seite.

Ein Mann und eine Frau schlagen lächelnd mit der Hand ein | Sparkasse Hannover
Nahaufnahme einer Hand die auf einem Handy-Rechner tippt | Sparkasse Hannover

Elterngeld – Unterstützung für Eltern während der Elternzeit

Betreuen Mütter oder Väter ihr Neugeborenes zu Hause, erhalten sie Elterngeld. Es soll Sie als Eltern in den ersten 14 Lebensmonaten bei der Erziehung und Betreuung finanziell unterstützen. Der Staat zahlt Ihnen 12 Monate lang mindestens 300 bis max. 1.800 Euro – dies hängt vom monatlichen Nettoeinkommen vor der Geburt ab. Voraussetzung für 14 Monate Elterngeldzahlung ist, dass jedes Elternteil mindestens 2 Monate Elterngeld in Anspruch nimmt. Bezieht nur ein Elternteil Elterngeld, stehen Ihnen nur 12 Monate zu. Damit Sie während der Elternzeit finanziell gut versorgt sind, haben wir noch ein paar Tipps zum Elterngeld.

Elternzeit – wie läuft sie genau ab?

  1. Reichen Sie den Antrag auf Elterngeld rechtzeitig ein
    Das Elterngeld wird nur rückwirkend für drei Monate ausgezahlt – reichen Sie es zu spät ein, verschenken Sie Ihr Elterngeld. 
  2. Elterngeld erhöhen: Eheleute können die Steuerklasse wechseln
    Hierbei sind zwei Punkte wichtig: Der Wechsel der Steuerklasse ist nur Ehepaaren vorbehalten. Und, der Wechsel muss mindestens 7 Monate vor der Geburt erfolgen. Wenn Sie das berücksichtigen, können Sie mit einem Wechsel in Steuerklasse 3 ihr Nettoeinkommen erhöhen, was wiederum zu einem höheren Elterngeld führt.
  3. Zeit schenkt Geld: Elternzeit nach Lebensmonaten des Kindes wählen
    Anders als vielleicht vermutet, wird das Elterngeld nach den Lebensmonaten des Kindes ausgezahlt. Wurde Ihr Kind z. B. am 10. eines Monats geboren, läuft der Lebensmonat bis zum 10. des Folgemonats. Wer jetzt die Elternzeit nach Kalendermonaten beantragt, kann Elterngeld verlieren. Besser ist es, die Elternzeit dem Zeitraum des Elterngeldes anzupassen. 
  4. Wählen Sie weise: Basis Elterngeld, ElterngeldPLUS, Partnerschaftsbonus
    Arbeitet ein Elternteil nach der Geburt Ihres Kindes in Teilzeit, können Sie bis zu 28 Monate lang Elterngeld beziehen – hier spricht man vom ElterngeldPLUS. Zudem gibt es einen Partnerschaftsbonus: Teilen Sie sich als Eltern die Betreuung Ihres Nachwuchses und arbeiten jeder mindestens 24 und höchstens 32 Stunden in der Woche, können Sie Elterngeld vier Monate zusätzlich erhalten. Die Höhe des Elterngeldes richtet sich nach dem Nettoeinkommen des betreuenden Elternteils vor der Geburt. Finden Sie raus, welcher Weg für Sie der Beste ist und lassen Sie sich in jedem Fall beraten – z. B. beim Infotool für Familien.
Icon von Hand mit erhobenem Zeigefinger und dem Text "Tipp!" | Sparkasse Hannover

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend stellt online einen Elterngeldrechner und Planungshilfen für Eltern zur Verfügung. Hier können Sie noch einmal genau nachlesen und ausrechnen, wie hoch ihr Elterngeld ausfallen wird.

Icon mit Tasche und dem Text "Elternzeit & Teilzeit-Job - Was ist erlaubt?"

Jetzt haben Sie schon so viel über Elternzeit und Elterngeld gelesen – trotzdem würden wir vorab gerne zwei Irrtümer zur Elternzeit aus dem Weg räumen:

  • „Väter können zwei Monate Elternzeit nehmen“
    > Falsch, auch Väter haben einen Anspruch auf eine Elternzeit von 3 Jahren.
  • „Elternzeit heißt in jedem Fall voll zu Hause zu sein“
    > Falsch, eine Teilzeittätigkeit von 15 bis zu 32 Wochenstunden ist möglich (bis zu 30 Wochenstunden für Geburten vor dem 1. September 2021).

Ihr Arbeitsplatz bleibt Ihnen in der Elternzeit erhalten, die Anzahl der Wochenstunden können sich aber nach Ihren Ansprüchen sowie nach denen Ihres Arbeitgebers richten.

Übrigens: Sind beide Elternteile zeitgleich in Elternzeit, haben natürlich auch beide die gleichen Ansprüche bei einem Teilzeit-Job. Gemeinsam dürfen Sie bis zu 64 Stunden in der Woche erwerbstätig sein.

Viele Wege führen zur Elternzeit 

Sie haben es vermutlich gemerkt: Das Thema Elternzeit inkl. Elterngeld ist sehr komplex. Nehmen Sie sich also die Zeit, sprechen Sie als werdende Eltern miteinander und finden Sie gemeinsam einen für Sie funktionierend Weg – denn dieser ist ganz individuell. Und bei allen finanziellen Fragen unterstützen wir Sie jederzeit gerne.

Unsere Veranstaltung: Hurra, wir werden Eltern! 

Schauen Sie gern auch in die Aufzeichnung unserer Veranstaltung „Hurra, wir werden Eltern!“. Ein Expertenteam erklärt, was bei der Planung der Elternzeit und beim Elterngeld zu beachten ist, welche staatlichen Förderungen zur Verfügung stehen und welche Vorsorgen getroffen werden sollten. 

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